Info 5 zum DSBL Event in Lindau

Liebe Mitglieder,

in weniger als 40 Tage findet unser DSBL Event in Lindau statt. Höchste Zeit also, Ihnen – neben der Vorfreude auf den sportlichen Wettkampf – die immensen Herausforderungen für die Organisation dieses Events zu schildern.

Aus den vorhergehenden Berichten wissen Sie, dass es zwei Regattabahnen gibt, eine für die Teams der 1. Liga und eine andere für die 2. Liga. Dies erfordert einen sehr hohen Personalaufwand, der aus unserem LSC alleine nicht erbracht werden könnte.

Daher hatten wir bereits bei der Bewerbung als einer der Austragungsorte für einen Bundesliga-Event die Zusage des Württembergischen Yachtclubs (WYC) eingeholt, uns bei der Durchführung im Falle eines Zuschlags durch die DSBL bei der Organisation zu unterstützen.
Beginnen wir heute mit den beiden Wettfahrtkomitees:

Der WYC, unter der Leitung von Günne Widmer, stellt das komplette Wettfahrtkomitee für die Regattabahn der 2. Liga. Dies beinhaltet nicht nur das erforderliche qualifizierte Personal, sondern auch das dazu benötigte Equipment.

Das Wettfahrtkomitee für die Regattabahn der 1. Liga besteht aus LSC Mitgliedern, die von unserem Wettsegelobmann Stefan Latzel geführt werden.

Die Aufgabe eines Wettfahrtkomitees ist die regelgerechte Durchführung der Wettfahrten.

Da die Zielzeit einer Wettfahrt nur 12 Minuten beträgt, ist zwischen den Wettfahrten kaum Zeit „zum Verschnaufen“.

Das Startprozedere beginnt 3 Minuten vor dem Startsignal durch Setzen der Klassenflagge mit einem Schallsignal. Eine Minute später erfolgt das Vorbereitungssignal durch Setzen der Flagge „P“ mit einem Schallsignal. Ab diesem Zeitpunkt befinden sich die Boote in der Wettfahrt. Wieder eine Minute später wird die Flagge „P“ mit einem Schallsignal niedergeholt und dann erfolgt eine weitere Minute später das Startsignal.

Das Bahnmarkenschema der DSBL

Die Startlinie muss so gut wie möglich in einem Winkel von 90° zum wahren Wind ausgelegt werden. Das ist bei den am Bodensee häufig drehenden Winden gar nicht so einfach. Nach dem Start segeln die 6 Boote auf einem Kreuzkurs nach Luv zur Bahnmarke 1, die backbord gerundet werden muss. Die Farbe der zu rundenden Bahn- marke wird spätestens mit dem Ankündigungssignal (-3 min.) am Startschiff durch eine gleichfarbige Flagge angezeigt. Danach geht es vor dem Wind zu den beiden Bahnmarken 2a und 2b. Diese bilden ein Tor, welches die Boote durchqueren müssen. Welche der beiden Bahnmarken sie dann runden, ist den Crews überlassen. Je nach Taktik entscheiden sie sich für die Bahnmarke 2a oder 2b. Dann geht es wieder nach Luv zur Bahnmarke 1. Falls der Wind in der Zwischenzeit etwas gedreht haben sollte, kann eine Bahnänderung angezeigt werden.

Dies geschieht von einem Boot des Wettfahrtkomitees an den Torbahnmarken durch Zeigen der Flagge „C“, zusammen mit einer Farbflagge und wiederholten Schallsignalen. Dann müssen die Boote zu der Bahnmarke 1 mit der entsprechenden Flagge segeln, diese runden, um dann vor dem Wind ins Ziel zu segeln. Diesen gesamten Ablauf korrekt und optimal für die Segler durchzuführen, erfordert Erfahrung und intensive Kommunikation mit den Booten, die die Bojen legen und Bahnänderungen anzeigen müssen.

Ein Wettfahrtkomitee besteht daher aus mindestens 5 Personen auf dem Startschiff für Wettfahrtleitung, Zeitmanagement, Start- und Ziellinienpeilung, Flaggensignalgebung und Protokollführung. Dazu kommen 2 Bojenlegerboote mit je 2 Personen. Diese Arbeit kann sehr anstrengend sein. Je nach Wassertiefe im Wettfahrtgebiet und Windverhältnissen müssen diese die Bojen aufnehmen, verziehen und wieder setzen, und dies immer unter Zeitdruck. Kommuniziert wird unter allen Beteiligten über VHF Funk.

Nach Ende jeder Wettfahrt müssen auf allen 6 Booten die Teams wechseln. Um möglichst wenig Zeit zu verlieren, wird die neue Crew eines Bootes mit einem Schlauchboot gleich nach dem Zieldurchgang zu ihrem Boot gebracht und die bisherige Crew ins Schlauchboot aufgenommen und an Land gebracht. Dafür benötigt man auf jeder Regattabahn eben 6 Schlauchboote mit Fahrern, die sogenannten Shuttles. Nach dem Wechsel der Crew bleibt das Shuttleboot noch 2 Minuten neben dem Segelboot. In dieser Zeit überprüft die neue Crew ihr Boot und signalisiert eventuelle Schäden. Spätere Reklamationen gelten nicht und führen nicht zu einer Startverschiebung.

Die jeweiligen Crews müssen sich rechtzeitig am Shuttlesteg zum Wechsel bereithalten. Letzter Zeitpunkt dafür ist der vorhergehende Start.

Um den Überblick zu behalten, wer wann auf welchem Boot zu segeln hat, gibt es eine „Pairing Liste“. Dort sind alle Flights mit allen Wettfahrten aufgelistet.

Nachstehend sehen sie einen Auszug aus der Pairingliste eines Events in 2016

Ein Beispiel für eine Pairingliste.

Die Shuttlefahrer, wie auch die Crews, wissen also genau für welche Wettfahrt sie auf welches Boot gebracht werden müssen.

Die Gesamtverantwortung für diesen Shuttleservice hat Christine Heym übernommen. Es lassen sich in diesem Rahmen leider nicht alle Helfer namentlich aufführen. Alle Helfer werden wir daher nach Ende der Veranstaltung mit einem Gruppenfoto und allen Namen vorstellen.

Weitere Funktionsbereiche werden in den folgenden Info’s vorgestellt.

Mufti Kling, 18.04.2017, Kommunikation Deutsche Segelbundesliga Event in Lindau