Rang 5 für Hemmeter/Rieger bei Tornado-WM

Travemünde – Rang fünf ist das Endergebnis für Veit Hemmeter (Lindauer SC) und Moritz Rieger (Württembergischer YC) bei der Weltmeisterschaft der Tornados Ende Juli in Travemünde. 50 Teams waren am Start. Zum vierten Mal holte sich Roland Gäbler (NRV) den Titel, erstmals jedoch mit seiner Ehefrau Nahid als gemischtes Team. Bei ein bis sechs Beaufort wurden acht Wettfahrten auf der Ostsee gesegelt.

 

„Wir sind sehr zufrieden“, fasst der Lindauer Veit Hemmeter die WM zusammen. Zumal es eine „kurzfristige“ Aktion der beiden Segler vom Bodensee war. Veit Hemmeters Stammvorschoter Dominik Halbing, mit dem er auch die deutsche Bestenermittlung der Tornados (im Juni im LSC) gewonnen hatte, musste wegen Prüfungen an der Uni absagen. „Moritz war noch nie auf einem Katamaran gesessen“, blickte Hemmeter zurück. Doch die Lernkurve des sonst im 49er segelnden Hotelfachmanns aus Friedrichshafen „war absolut top“. Am Sonntag hatten sie zwei Stunden trainiert – und gleich beim Speedsailing, einer zusätzlichen Show-Wettfahrt, den zweiten Platz belegt und eine Flasche Champagner gewonnen.

Bis zum Finaltag am Mittwoch – an dem noch einmal drei Rennen gesegelt wurden – hatten sich die beiden dann schon gut aneinander und der 49er-Segler Rieger an den Tornado gewöhnt. Bei zuerst leichten Windverhältnissen zwischen ein und drei Beaufort segelten sie einen vierten Platz. Dann frischte der Wind unter einer Gewitterwolke auf. Ein dritter Platz folgte, hinter den Gäblers und den später zweitplatzierten Griechen. Im dritten Rennen des Tages, dem insgesamt achten, misslang zunächst der Start. Hemmeter/Rieger wollten in Lee starten. Dort blieb aber direkt vor ihnen eine australische Crew im Ankergeschirr der Startboje hängen. Die Segler vom Bodensee mussten abrupt ausweichen, bleiben ihrerseits auf der anderen Seite der Boje mit Schwert und Ruderblatt hängen. Bis sie ihren Katamaran wieder flott hatten, war das Feld schon gestartet. In der ersten Runde holten sie aber schon bis auf Platz vier auf. Dann aber drehte der Wind zu einer zweiten Gewitterwolke, sie verloren wieder rund zehn Plätze. Bis zum Ziel konnten sie sich nur bis auf Platz sieben vorkämpfen. „Das ist ärgerlich“, schimpfte Veit Hemmeter. Denn den vierten Rang in der Gesamtwertung hatten sie um nur drei Punkte verpasst, die sie im Verlauf des letzten Rennens schon gut gemacht hatten.

Für Veit Hemmeter ist Rang fünf nichtsdestotrotz ein hervorragendes Ergebnis. Vergangenes Jahr segelte er bei der WM der Tornados auf dem Gardasee (mit Dominik Halbing) auf Rang neun. Dieses Jahr kam er bisher kaum zum Segeln, Familiäres stand im Vordergrund. Jetzt hofft der 23-jährige Student auf ein olympisches Comeback des Tornados, denn für 2012 ist das Zweirumpfboot erst einmal aus dem Olympiaprogramm geflogen.

 

Volker Göbner