Ralph Schatz gewinnt die 66. RUND UM

Spitzengruppe der RUND UM kommt nach gut sechs Stunden ins Ziel

Für die 66. RUND UM war schwacher Wind vorhergesagt. Dennoch wehte beim Start am Freitag-Abend um 19.30 Uhr eine konstante Brise aus Südsüdwest mit 3 – 4 Bft, leider begleitet von Regen. Von 351 gemeldeten Booten machten sich letztlich 323 auf den Weg in die dunkle Neumondnacht. Den Startschuss gab diesmal mit Andreas von Bechtolsheim ein prominenter Lindauer, der als Mitbegründer von Sun Microsystems in den USA ein Weltunternehmen aufgebaut hat.

Vom Start weg setzten sich die Mehrrumpfboote deutlich ab, doch auch das große Feld der herkömmlichen Yachten kam dank des kräftigen Windes schnell voran.

Bereits kurz nach dem Start musste Helge Sach mit seinem Katamaran itelligence nach einem Riss des Vorstags aufgeben, später auch Fritz Trippolt mit seiner Skinfit. Somit waren schon zwei der TOP-Favoriten aus dem Rennen.

Um Mitternacht war die Spitzengruppe über Romanshorn und Konstanz bereits im Überlinger See angekommen und auch das Hauptfeld bewegte sich auf die Bahnmarke Eichhorn (Konstanz) zu.

Lange Zeit führte der Ventilo M1 Katamaran SAFRAM vom Genfer See, gefolgt von der Orange Utan von Ralph Schatz, LSC, der Holy Smoke von Albert Schiess, Arbon und dem Team Sonnenkönig, mit Stefan Stäheli aus der Schweiz. Diese Spitzengruppe konnte im Überlinger See vom kurzzeitigen Nordostwind aus einer Gewitterzelle profitieren, diesen Seeteil schnell hinter sich lassen und Kurs auf Lindau nehmen.

Kurz vor Lindau zog das Team von Ralph Schatz auf dem Katamaran Orange Utan (LSC) an der SAFRAM, die lange führte, vorbei und ging am Samstag-Morgen um 1.36 Uhr mit einer gesegelten Zeit von 6 Stunden, 6 Minuten und 3 Sekunden als Sieger des Großen Blauen Bandes durchs Ziel vor dem Lindauer Segler-Club. Zweiter wurde die Schweizer Crew von Rodolphe Gautier mit der SAFRAM, Société Nautique de Genève, gefolgt vom Team Sonnenkönig mit Steuermann Stefan Stäheli, Segel-Sport-Club Romanshorn, der Holy Smoke von Albert Schiess aus Arbon und dem Katamaran immoset von Kai Näf, Yachtclub Romanshorn. Vier Schweizer Multihulls platzierten sich damit in der Spitzengruppe.

Gewinner des Kleinen Blauen Bandes wurde Dr. Karl Cernovsky, Yacht-Club Langenargen, mit seinem Boot GRACE. Eine gute Zeit schaffte auch Benjamin Off vom Yacht-Club Meersburg mit seiner Dynamic 35, DYVERTIMENTO. Er ging als achter durchs Ziel und war damit schnellster der Startgruppe 4.

Zwei Damencrews des Lindauer Segler-Clubs sorgten für Furore:

Marie-Therese Bach, einzige weibliche Inhaberin des höchsten LSC-Patents, segelte die BAYERN II, unsere Clubyacht, sicher durch die Nacht und gewann mit ihren Mitseglerinnen die Klassenwertung der 8mR-Yachten klar mit deutlichem Vorsprung vor Dr. Andreas Lochbrunner, dem amtierenden DSV-Präsidenten, mit seiner Wishbone-Ketch ELFE II. Der nahm das aber gelassen und freute sich sehr mit der sympathischen Steuerfrau und ihrer Mannschaft.

Die jüngste Skipperin im Regattafeld war Theresa Ober, Tochter des LSC-Präsidenten. Die 18-jährige steuerte ihre J/70 “Anthoff” souverän über den Kurs und gewann mit ihren Mitseglerinnen Lea und Pia Duwe sowie Carina Donnerbauer den Titel in der Yardstick Gruppe 3.

Die vorhergesagten leichteren Südwestwinde, teils auffrischend und teils von Regen begleitet, brachten das Gros der teilnehmenden Boote in den Mittagsstunden des Samstags nach Lindau zurück.

Bei der Preisverteilung am Sonntag-Vormittag sprach LSC-Präsident Andreas Ober von einer wunderschönen RUND UM und freute sich darüber, dass 289 Boote das Ziel erreicht haben. Er dankte den Geldgebern, insbesondere den Hauptsponsoren Messe BOOT Düsseldorf und MUSTO sowie den unterstützenden Segelvereinen. Ein besonderes Dankeschön ging an die über 100 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Lindauer Segler-Clubs, ohne die diese große traditionelle Nachtregatta nicht zu meistern wäre.

Peter Sternbeck

Pressewart des Lindauer Segler-Clubs

(Text und Bild P. St.)